|
Die Geschichte der
Mühle für Eilige
- erzählt von Nadine, jüngste Tochter der Hausherrn
und Wirtsleute Lydia und Manfred Mailhammer -
Meine Urgroßeltern, Katharina und Johann
Girster, haben einst dieses Anwesen gekauft.
Dazu gehörte noch eine kleine Landwirtschaft.
Zum Betrieb des Mühlenbetriebs zweigten sie von der Bina den
heutigen Mühlbach
– gleich hier hinter dem Haus – ab und bauten ein
großes Wasserrad.
Johann und Maria, die Kinder meiner Urgroßeltern,
lernten das Handwerk des Müllers schon in frühester
Kindheit kennen.
Als Sohn Johann im Krieg gefallen war, erlernte seine Schwester Maria,
meine Großmutter,
im Alter von 17 Jahren den damals für eine Frau
ungewöhnlichen Beruf einer Müllerin.
So ergab es sich, dass sie im Jahre 1945 den Müllermeister
Albert Mailhammer heiratete.
Fleiß und harte Arbeit führten zum Erfolg. Das
Sägewerk und die Getreidemühle erlebten eine gewisse
Blüte.
Einen herben Rückschlag bedeutete das Jahrhunderthochwasser
1954.
Es zerstörte die Wehranlagen, das Mühlrad und in
diesem Haus stand das Wasser Meter hoch.
Albert und Maria Mailhammer, mein Opa und meine Oma, haben nicht
aufgegeben.
Sie bauten eine neue Schleuse und ersetzten das zerstörte
Wasserrad durch eine moderne Turbine.
Doch die rasante technische Entwicklung in diesen Zeiten
führte dazu,
dass im Jahre 1960 hier letztmals Holz geschnitten und Getreide
gemahlen wurde.
Mein Opa, Bürgermeister von Dirnaich, wagte 1968 einen
Neuanfang.
Die Lage und die Geschichte der Mühle boten sich an, ein, wie
es zunächst hieß, Ausflugslokal zu
eröffnen.
Im Juli 1972 war das Werk vollendet. Das Ausflugslokal „Zur
Alten Mühle“ wurde eröffnet.
Nur wenige Monate danach, im Mai 1973 verstarb mein Opa viel zu
früh.
Und wieder war es meine Oma, die wie schon als 17-jährige
Müllerin, den Gastbetrieb alleine führen musste.
Unvergessen aus dieser Zeit bleiben die vielen Tanzveranstaltungen
für das gehobene Alter.
Meine Oma, sie starb 83-jährig im Juni 2006, hat es geschafft
und meinem Vater, Manfred Mailhammer, diese schöne alte
Mühle übergeben.
Wie sie heute aussieht, erleben Sie, wenn Sie den Biergarten, den
Streichelzoo und den
Spielplatz gleich hinter dem Haus besuchen.
Im Haus werden Sie kulinarisch verwöhnt. All’ das
wollte ich Ihnen einmal erzählen,
wenn Sie als Gast die Alte Mühle betreten.
Ihre Nadine
|